Allgäu: Hüttenwanderung mit Stock und Bahn rund ums Fellhorn

Das Allgäu rund um Oberstdorf. Das ist Deutschlands südlichster Punkt zum Hüttenwandern. Nicht Berchtesgarden, wie man denken könnte. Mit der Fellhornbahn hinauf, warten auf dem Krumbacher Höhenweg Blicke hinüber nach Österreich zu beiden Seiten: Kleinwalsertal und Lechtal. Mittendrin der Mindelheimer Klettersteig…

Vom Fellhorn geht es erst Mal ein paar Meter hinab, dank der Fellhornbahn, die uns gute 1.000 Höhenmeter transport hat. Unser Auto steht vor der Talstation, da wo es hingehört. Mit der ersten Bahn um 9 Uhr liegt die Kanzelwand schon bald zur rechten Seite. Wir wandern recht eben weiter zur Kühgundalpe. Und dann, es ist Mitte Juni, stapfen wir durch die ersten Schneefelder.

Weiter gehts zur Fidererpasshütte, ebenfalls auf 2.000 Metern wie das Fellhorn. Gestärkt mit Germknödel und Almdudler geht es weiter. Von hier haben die Wandersleute bereits einen schönen Blick hinauf zu den Gipfeln am Mindelheimer Klettersteig. Im Zickzack hinauf zur Fidererpass-Scharte, geht es danach recht steil den „Saubuckel“ hinab. Ab hier zieht sich der Wanderweg etwas in die Länge, schöne Länge.

Klettersteige im Kommen

By the way: Klettersteige sind überall in den Alpen im Kommen. Die Autoren vom Bergzeit-Blog haben vor kurzem einige Klettersteige in Bayern getestet, darunter auch den Mindelheimer Klettersteig. Vom Equipment her braucht ihr nur das Nötigste, neben den „normalen“ Wanderklamotten kommen lediglich hinzu: Klettersteig-Set, Helm, Handschuhe. 

Das Panorama in die Berge auf der gegenüberliegenden Talseite, hinter der Rappensee-Hütte: Biberkopf, Hohes Licht, Mädelegabel, Trettachspitze – bis zu den Höfats reicht der Blick. Heute nur durch die Wolken zu erahnen, am Tag darauf bei strahlend blauem Himmel umso schöner.

Alpenvereinshütten als Wochehendziel

Wir erreichen die Mindelheimer Hütte nach gut 5 Stunden Wanderzeit. Wir haben zum Wochenende rechtzeitig resreviert, die Hütte ist ausgebucht. Nach dem Check-In in einem der 120 Lagerbetten, wir bekommen ein dreifaches Etagenbett, machen wir noch einen kleinen Ausflug auf das Kemptener Köpfl. Von hier verläuft der Mindelheimer Klettersteig bis zur Fidererpass-Scharte. Für alle, welche trittsicher und schwindelfrei sind, ausgerüstet mit Klettersteig-Set und Helm gegen Steinschlag.

Am nächsten Tag geht es auf dem Krumbacher Höhenweg zurück, vorbei am Guggersee mit einem sehr steilen Abstieg hinunter nach Birgsau. Da war es doch etwas angenehmer mit der Bergbahn. Vielleicht sollte man die Tour einfach andersrum machen. Aufsteigen per pedes, hinunter mit der Bahn, um die Knie zu schonen.

Wandern kann sowohl im Sommer, wie auch im Winter sehr viel Spaß machen. Am schönsten ist es natürlich, wenn diese Tour mit Freunden oder mit der ganzen Familie geplant ist. Wenn man ein Ziel vor Augen hat, ist wenigstens ein Ende in Sicht. Eine Hüttenwanderung ist darum immer ein tolles Freizeiterlebnis. Die Wanderung hoch hinauf, an deren Zielpunkt eine gute Brotzeit fällig ist und dann der leichte Abstieg.

Die richtige Outdoorbekleidung

Wer sich in Deutschland oder auch in Österreich auf eine Wandertour begibt, muss meistens mit wechselhaftem Wetter rechnen. Dies ist in den Sommermonaten selten, dennoch sind die Berge tückisch und schnell zieht ein Unwetter herauf. Im Frühling und im Herbst muss man natürlich immer auf kurze Regenschauer gefasst sein. Wer hier nicht gut mit Outdoor-Equipment ausgerüstet ist, wird sich bald eine Erkältung zuziehen.

Ein Rucksack sollte immer dabei sein, denn er liegt meist komfortabel am Rücken und die Hände sind frei. Neben einer guten Brotzeit und viel zu Trinken, sollte auch eine Regenjacke oder auch eine wärmere Jacke darin Platz finden. Wenn es noch schön warm ist, sollte die Kleidung angenehm zu tragen sein und vor allem temperaturausgleichend.

Sportlicher Chic kann auch bequem sein. Ein hoher Baumwollanteil ist immer hautsympathisch und der Anteil an Elasthan lässt dieses Kleidungsstück immer passgenau aussehen. Fleecejacken sind besonders im Herbst sehr angenehm und wer seine Hüttenwanderung im Winter macht, sollte auf die altbewährte, wärmende Funktion einer Daunenjacke zurückgreifen.

Outdoorbekleidung im HighTech Bereich

Mit der neuen Bekleidung aus dem Material Softshell ist man für alles gewappnet. Softshell nennt sich eine Faser, die winddicht ist und deren Außenseite dauerhaft wasserabweisend bleibt, eine Pflicht für Outdoor-Ausrüstung. Neben seiner hohen Atmungsaktivität punktet zudem die Flexibilität für absolut perfekten Tragekomfort.

Diese Jacken oder Mäntel sind nicht nur ein toller Wetterschutz für eine Wanderung, auch der Radfahrer profitiert von diesem einmaligen Material. Wer sich ein wenig vorbereitet auf seine Hüttenwanderung, wird auch Spaß daran haben.

Artikelbild: Jan Thomas Otte

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