Sonne, Pulverschnee und kristallklares Gipfelpanorama mit strahlend blauem Himmel – das Nonplusultra für Anhänger der beliebten Alpinsportarten, ob Ski oder Snowboard. Gerade diejenigen, die sich erstmals in den Schneezirkus stürzen wollen träumen davon. Kleidungstipps und ein Tourenvorschlag abseits der Piste am Arlberg, wo (fast) alles begann…
Viele wählen ihre Ski- oder Snowboard-Kleidung eher nach modischen als nach funktionalen Aspekten aus. Doch nichts kann einen lange herbeigesehnten Winterurlaub in den Bergen mehr vermiesen, als durchgenässt und frierend auf der Piste zu verbringen. Dabei lassen sich die drei wichtigen Punkte Funktionalität, Sicherheit und Wohlfühl-Mode mit moderner Ski- und Snowboard-Kleidung bestens umsetzen.
Kein schlechtes Wetter – nur schlechte Bekleidung
Gerade das Wetter kann in den Bergen schnell umschlagen. Dann kann es mit der falschen Bekleidung schnell unangenehm werden. Dabei bietet die Outdoor-Textilbranche alles an, was benötigt wird, denn schließlich wird es immer heißen: schlechtes Wetter gibt es nicht, wohl aber schlechte Bekleidung.
Der erste Unterschied sollte danach erfolgen, ob man Anfänger oder Wintersportprofi ist. Denn erfahrungsgemäß wird sich der Anfänger erheblich öfter in den kalten Schnee setzen als der Pistenkenner. Das erlebten wir bei einem Schnuppertag im Bregenzerwald bei Jasmin: den Vormittag trainierten wir lediglich am Hang – mehr ging noch nicht, nach der Mittagspause im Skihotel Steffisalp gings aber hinauf auf die Mittelstation…
Die Unterschiede zwischen Snowboard- und Skibekleidung sind marginal, doch gerade für den Anfänger können es die Unterschiede ausmachen. Insgesamt ist Snowboard-Kleidung etwas weiter geschnitten, um mehr Bewegungsfreiheit zu gewährleisten.
Die Besonderheiten von Snowboard-Textilien
Für Freestyler und Freerider sind die weiten Klamotten wichtig. Snowboarder, die weniger spektakulär unterwegs sind, können auch schon mal auf Skitextilien zurückgreifen. Nur eben der Anfänger sollte sich zwingend an Snowboard-Accessoires und entsprechende Bekleidung halten. Die Snowboard-Hosen lassen sich unten an den Snowboardschuhen einhängen, am Bund kann die Jacke ebenfalls angedockt werden. Bei den relativ häufigen Stürzen kann so kein Schnee eindringen.
Allerdings fehlt bei Snowboard-Hosen die bei Skihosen unten an der Beininnenseite vorhandene Verstärkung als Kantenschutz bei den Skiern. Handschuhe für Snowboarder sollten zudem speziell gepolstert sein, weil sich die meisten reflexartig bei den notorischen Stürzen mit den Handflächen abstützen und sich somit eine potenzielle Verletzungsgefahr deutlich minimieren lässt. Aber auch Anfänger auf zwei Brettern sind solche Handschuhe zu empfehlen. Beliebte Marken für Snowboard-Jacken und andere Teile der Textilausrüstung in bester Qualität wären Nike, Rip Curl oder Armada.
Aufbau der Snowboard- oder Skikleidung
Ansonsten gilt für Skifahrer und Snowboarder dasselbe Anziehschema. Wie eine Zwiebel mit drei Schichten:
- Innenschicht: Funktionsunterwäsche, die schnell trocknet und Feuchtigkeit nach außen weiter gibt
- Wärmeschicht: wärmedämmende, aber nach außen diffusionsoffene Schicht darüber
- Außenschicht wasser- und winddicht von außen, atmungsaktiv von innen
Fürs nächste Mal: „Freeriden wie ein Pfarrer“
Am Arlberg liegt die Wiege des Alpinski, mit 340 Pistenkilometern verbunden durch den Auenfeld-Jet ist dieses Gebiet eines der grössten der Alpen. Die Schweiz feiert dieses Jahr 150 Jahre Wintertourismus, allem vorran in Graubünden St. Moritz und im Wallis Zermatt.
In Warth-Schröcken ist man stolz auf das 120jährige Jubiliäum der Pfarrer-Müller-Freeride-Tour. Der damalige Pfarrer Johann Müller packet es als erster, mit den Skiern (kein Carving, reines Holz) von Warth nach Lech zu kommen. „Mühsam aber voller Zuversicht und Ehrgeiz wurde somit Skigeschichte geschrieben“, heisst es aus dem Tourismusbüro.
Die Skiguides der Skischulen Warth und Schröcken führen Interessierte auf der Originalstrecke von Warth nach Lech und wieder retour. Seien Sie ein Teil der Vergangenheit und genießen Sie dabei die wunderschön verschneite Landschaft, durch die Sie diese Tour führen wird! Hier die Eckdaten:
- Kurzer Aufstieg zum Wartherhornsattel (2.200m)
- Freeride-Abfahrt vorbei an Bürstegg nach Lech
- Mit den Bahnen auf den Mohnenfluhsattel (2.300m)
- Mohnenfluh-Nordabfahrt (1.000 hm)
- Freeride-Abfahrt zurück nach Warth-Schröcken mit Eintrag ins Pfarrer Müller Tour-Buch und gemütlichem Ausklang in der Kaminbar Steffisalp
Der Arlberg scheidet die Wasser zwischen Schwarzem Meer und Nordsee, Donau und Rhein. Aber auch das Wetter, scheint auf der Tiroler Seite die Sonne mit kaum Schnee, kann es auf der Vorarlberger Seite Richtung Bregenzerwald vor allem an den vielen Nordhängen vom Warther Skigebiet noch 2 Meter dicken Schnee geben, im März – im Schneereich Europas. Daher hier noch ein paar Tipps zur richtigen Kleidung. Ob Alpinski, Skitour oder Snowboard – sportlich oder eben Anfänger…
Die Innenschicht
Gerade bei der Unterwäsche nehmen es Anfänger nicht so ernst und ziehen oft ihre gewöhnliche Baumwollunterwäsche an. Die ist aber stark saugend und speichert folglich Feuchtigkeit. Damit wird das Auskühlen vorangetrieben und vor allem spürt man die Unterschiede während der wechselnden Aktiv- und Passivphasen (Abfahrt und Skilift) dann massiv. Der Fachhandel bietet spezielle Funktionsunterwäsche, die eng anliegend ist und die Feuchtigkeit abtransportiert, beispielsweise aus Merino-Wolle. Außerdem sind die Textilien angenehm zu tragen und bieten kaum Reibungsmöglichkeiten.
Die Wärmedämmschicht
Die mittlere Schicht dient als Wärmedämmung. Die Wärme wird zwischen Körper und dieser Schicht gehalten, während die Feuchtigkeit stetig nach außen getragen wird. Unabhängig von der aktuellen Witterung oder einem plötzlichen Wetterumschwung bleiben Temperaturen und angenehmes Mikroklima rund um den Körper immer gleich. Meist bestehen die Teile aus Fleece, Softshell, aber auch Wolle geht.
Die Außenschicht
Bei der Außenschicht sind die Auswahlmöglichkeiten extrem vielfältig. Hose und Jacke müssen zahlreiche Eigenschaften vereinen:
- wasserdicht
- luftdicht nach innen
- Aufbau aus einer Membran
- abgedeckte Reißverschlüsse und Nähte
- strapazierfähig
Die Wasserdichte ist von besonderem Interesse, denn sie bestimmt wie die Atmungsaktivität den Preis deutlich mit. Ausgedrückt wird sie in Millimeter Schmerber, umgangssprachlich aber auch als Wassersäule. Je höher dieser Wert, umso dichter ist das Kleidungsstück. Nachfolgend einige Werte dazu:
- Regen: leicht 300 mm
- starker regen und Schnee: 5.000 bis 10.000 mm
- stürmischer Regen oder Schneeregen: 20.000 mm
- im Schnee sitzen (Kinder beispielsweise): 8.000 bis 10.000 mm
- Skifahrer: 5.000 bis 10.000 mm
- Snowboarder: 10.000 bis 20.000 mm
- Freestyler: 15.000 bis 20.000 mm
Die Atmungsaktivität wird in einem ähnlichen Wert gemessen, der sich folgendermaßen zusammensetzt: Wert X in Gramm/Quadratmeter/24h. Die Werte für einen optimalen Abtransport der Feuchtigkeit nach außen liegen zwischen 8.000 und 10.000 g/m2/24h. Darüber hinaus können die Jacken mit oder ohne Futter ausgewählt werden. Um sich besser an Wetterveränderungen anpassen zu können, empfehlen sich Jacken mit herausnehmbarem Futter. Hier lassen sich von Wellensteyn für Skifahrer und die eher legeren und poppigen Textilien von Bench für Snowboarder empfehlen. Hochwertige Technologien wie Thinsulate oder Gore garantieren durchgehend Schutz im beschriebenen Umfang.
Handschuhe, Helm und Mütze
Bei den Handschuhen ist ebenfalls wichtig, dass sie wasserdicht sind. Gerade die Finger sollten nicht eiskalt sein – nach einem Lerntag viel im Schnee können wir bestätigen, dass das schnell geht – schwitzen beim Sporteln, etwas Stress, von aussen der Schnee in den du am Anfang noch viel zu oft fällst. Es ist durchaus empfehlenswert, noch ein Ersatzpaar Handschuhe dabeizuhaben.
Außerdem gehören zu guten Ski- und Snowboard-Ausrüstungen Helm und Mütze. Der Helm ist während der Abfahrten längst zur Selbstverständlichkeit geworden. Für die Zeit dazwischen sollte eine Mütze angezogen werden, denn bei besonders viel Action im Schnee auf der Piste schwitzt man auch am Kopf. Dann leistet eine Mütze wertvolle Dienste.
Damit auch die nächste Pistensaison wieder ein spektakuläres Erlebnis wird, sollten auch die wasser- und winddichten Jacken regelmäßig gewaschen werden, um nicht ihre hochwertigen Eigenschaften einzubüßen. Durch das Schwitzen sammeln sich nämlich hier Salzkristalle, die dem Material schaden könnten. Aber schließlich soll mit der richtigen Snowboard- und Skibekleidung auch die nächste Saison denselben grenzenlosen Spaß bereiten wie die aktuelle Pistenzeit – und mit der richtigen Ausstattung wird es das ganz bestimmt.
Artikelbild: © NN/ Warth-Schröcken Tourismus
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